Heinz Mack mit Silberfahne im Grand Erg Oriental, Algerien, 1976, Fotografie: Thomas Höpker, Courtesy Archiv Atelier Mack © Heinz Mack/VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Das Ausstellungsjahr 2021: Hinter den Kulissen laufen die Planungen

(Heinz Mack mit Silberfahne im Grand Erg Oriental, Algerien, 1976, Fotografie: Thomas Höpker, Courtesy Archiv Atelier Mack © Heinz Mack/VG Bild-Kunst, Bonn 2020)

Hinter den momentan verschlossenen Türen laufen die Planungen für die vielfältigen Ausstellungen, die die Düsseldorfer Institute ihren Besucherinnen und Besuchern 2021 präsentieren wollen. Joseph Beuys, Christoph Schlingensief und Heinz Mack stehen unter anderem im Blickpunkt

Das Ausstellungsjahr 2021 startet für die Museen und Kultureinrichtungen unter widrigen Umständen. Coronabedingt bleiben die Häuser, nach aktuellem Stand, vorerst bis zum 10. Januar geschlossen. Hinter den momentan verschlossenen Türen laufen aber natürlich die Planungen für die vielfältigen Ausstellungen, die die Düsseldorfer Institute ihren Besucherinnen und Besuchern 2021 präsentieren wollen. Im kommenden Jahr soll so unter anderem der komplexe Einfluss von Joseph Beuys, der 2021 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, beleuchtet werden. Darüber hinaus soll das künstlerische Schaffen von Christoph Schlingensief in den Fokus gerückt werden. Heinz Mack, der 2021 seinen 90. Geburtstag feiert, wird eine Schau gewidmet, die zentrale Stationen in seinem Werdegang aufgreift. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe: “2020 war und ist auch für die Museen ein äußerst schwieriges und herausforderndes Jahr. Aufwändig konzipierte Ausstellungen konnten nicht wie geplant gezeigt und nur kurz oder bisher gar nicht von den Besucherinnen und Besuchern entdeckt werden, da die Häuser – wie auch derzeit – schließen mussten. Auch das Jahr 2021 muss leider mit geschlossenen Häusern starten. Ich hoffe jedoch, dass uns das Infektionsgeschehen bald wieder erlaubt, Kultur vor Ort zu erleben, so auch in den Museen, die ihren Gästen für 2021 spannende Ausstellungen in der Landeshauptstadt bieten wollen.”

Joseph Beuys und Sigmar Polke
Unter dem Titel “Jeder Mensch ist ein Künstler. Kosmopolitische Übungen mit Joseph Beuys” widmet das K20 dem Zeichner, Bildhauer, Lehrer, Politiker, Aktivist, Aktions- und Installationskünstler Joseph Beuys 2021 eine Schau. Beuys hätte im kommenden Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Die Ausstellung nimmt sein komplexes Wirken in den Fokus und lässt zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler neben Personen aus den unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft mit Beuys in einen Dialog treten. Auch einen runden Geburtstag hätte Sigmar Polke 2021 gefeiert und zwar seinen 80. Dies nimmt die Kunsthalle Düsseldorf zum Anlass und präsentiert gemeinsam mit der Anna Polke-Stiftung die Schau “Produktive Bildstörung. Sigmar Polke und aktuelle künstlerische Positionen”. In der Ausstellung werden Werke von Sigmar Polke aktuellen künstlerischen Positionen gegenübergestellt. Ziel ist es, Polkes Werk an gegenwärtige Bild- und Mediendiskurse anzubinden und so neue Perspektiven darauf zu eröffnen. Die Ausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf soll von einem mehrtägigen internationalen Festival an der Kunstakademie Düsseldorf begleitet werden.

Das Frühwerk von Heinz Mack
Den Werdegang von Heinz Mack nimmt der Kunstpalast 2021 in den Blick. Zum 90. Geburtstag von Mack im kommenden Jahr präsentiert das Museum im Ehrenhof sein Frühwerk aus den 1950er bis 1970er Jahren und beleuchtet so zentrale Stationen seiner künstlerischen Entwicklung – wie unter anderem das Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie oder die ZERO-Zeit. Die Schau umfasst 100 teils raumgreifende Werke, darunter berühmte wie auch selten gezeigte Arbeiten.

Zudem verlängert der Kunstpalast die Schau “Caspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker”. Anhand von 120 Werken wird der Wandel von der Romantik bis zu den Anfängen des Realismus betrachtet. Das Schaffen Caspar David Friedrichs (1774–1840) tritt in einen Dialog mit den Werken der Düsseldorfer Malerschule.

Schlingensiefs “Kaprow City”
Die multimediale Installation “Kaprow City” ist eine der wenigen künstlerischen Arbeiten von Christoph Schlingensief, die vollständig erhalten geblieben ist: Das Werk des Filmemachers, Theater- und Opernregisseurs, Aktionskünstlers und Helmut-Käutner-Preisträgers 2010 steht im kommenden Jahr im Fokus einer Ausstellung im K20. Ursprünglich war die Arbeit als begehbares Bühnenbild für die Berliner Volksbühne konzipiert worden. 2007 überführte Schlingensief “Kaprow City” jedoch als eine Kunstinstallation in das Migros Museum in Zürich. Das raumgreifende Werk wird mit der Schau im K20 nun erstmals in einem Museum in Deutschland präsentiert. Auch das Filmmuseum Düsseldorf widmet sich dem Künstler. Unter dem Titel “Christoph Schlingensief: Projektionen” zeigt das Institut eine Filmreihe sowie eine Ausstellung mit Fotografien von Eckhard Kuchenbecker, die Einblick in die Dreharbeiten zu Filmen von Christoph Schlingensief geben.

Die Welt der Mode
In die Modewelt der 1990er-Jahre werden die Besucherinnen und Besucher des Kunstpalastes im Rahmen der Ausstellung “Captivate. Modefotografie der 90er” entführt. Kuratiert wird die Schau von Supermodel und Fashion-Ikone Claudia Schiffer. Anhand von rund 120 Ausstellungsobjekten, darunter Werke großer Fotografinnen und Fotografen, aber auch Bewegtbild, Musik und Erinnerungsstücke aus ihrem persönlichen Archiv, lässt Schiffer die Besucherinnen und Besucher in die Modewelt eintauchen und erlaubt einen Blicke hinter die Kulissen legendärer Modenschauen und Fashion-Partys. Auch im Goethe-Museum spielt im kommenden Jahr die Mode eine Rolle: Das Institut im Schloss Jägerhof zeigt die Ausstellung “Luxus & Lifestyle. Weimar und die weite Welt”. Aber was haben Weimar und Goethe mit der internationalen Modewelt zu tun? Das “Journal des Luxus und der Moden”, das erste Lifestyle-Magazin Deutschlands, das von 1786 bis 1827 über die neueste Mode aus Paris und London sowie über Einrichtungstrends berichtete, hatte seinen Verlagssitz in der kleinen Residenzstadt Weimar. Die Ausstellung präsentiert die handkolorierten Hefte, die mit ihrem flammend orangefarbenen Einband auf die brandneue Mode aufmerksam machten, und zeigt am Beispiel alter und neuer Luxusgüter, wie manch ein Trend von damals das Design von heute inspiriert.

Reisen nach Paris, Schweiz und Südostasien
Das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum nimmt 2021 seine Besucherinnen und Besucher auf eine kleine Reise mit: Los geht es in der Schweiz. Unter dem Titel “Schweizer Schoki, Weißes Gold. Süßes und Zerbrechliches vom Zürichsee” präsentiert das Hetjens Leihgaben aus den bedeutenden schweizerischen Privatsammlungen Dr. E. S. Kern und Dr. Rudolph R. Sprüngli sowie Porzellan zum Schokoladengenuss aus dem eigenen Bestand. Weiter geht es dann nach Südostasien. Das Keramikmuseum begibt sich mit der Schau “Im Auge des Drachen – Keramik aus Thailand und Vietnam” auf Drachensuche und zeigt einen Überblick über die phantasievolle Keramikproduktion und die Einflüsse aus dem benachbarten China. Auch das Heinrich-Heine-Institut geht 2021 auf Reisen mit seiner Ausstellung “Paris, die schöne Zauberstadt”. Fast 100 Jahre liegen zwischen der Ankunft des Dichters Heinrich Heine und des Fotografen André Kertész in der Weltmetropole Paris. Und doch ist es der gleiche Zauber, den diese Stadt mit ihrem revolutionären Flair und ihrer französischen Lebensart auf die Neuangekommenen ausübt. Die Ausstellung inszeniert 31 selten gezeigte Fotografien aus dem Nachlass André Kertészs und visualisierte Texte aus den Werken Heinrich Heines als eine gemeinsame Liebeserklärung an die französische Metropole.

Hinweis: Coronabedingt sind Änderungen möglich, Interessierte sollten sich sich vorab bei den jeweiligen Häusern informieren.

Quelle: Stadt Düsseldorf / Kulturamt

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