Nachdem CLAIMING COMMON SPACES III im vergangenen Jahr entfallen musste, hat Kampnagel, das in diesem Jahr die Leitung des Festivals übernimmt, nun eine Variante erarbeitet, die stattfinden kann und trotzdem keine rein digitale Veranstaltung ist. Im Huckepack mit dem LIVE ART FESTIVAL wird CLAIMING COMMON SPACES III vom 3. – 13.6. auf Kampnagel in Hamburg, aber zum Teil auch in den Städten der Bündnishäuser, erlebbar sein. WELCOME TO THE PLEASUREZONE ist eine Versuchsanordnung für eine Zeit, in der wir Begegnungen wieder und neu lernen.
Das Projekt CLAIMING COMMON SPACES, das 2018 und 2019 als gemeinsame Initiative des Bündnisses internationaler Produktionshäuser in Berlin und Düsseldorf stattgefunden hat, ist 2021 Teil des Programms des LIVE ART FESTIVALS auf Kampnagel. Ziel dieser jährlich an einem der Bündnishäuser stattfinden Reihe ist es, Themenschwerpunkte und gemeinsame Arbeitspraktiken zu zeigen und zum Diskurs darüber einzuladen.
Zum diesjährigen CLAIMING COMMON SPACES-Programm gehören neben dem AR-Parcours FEELING MYSELF IN PUBLIC SPACE und der Premiere der afrofuturistischen Performance EST – CE UN HUMAIN / IST DAS EIN MENSCH / IS THIS A HUMAN auch Open Calls, Podiumsdiskussionen, Akademien, sowie ein Kunstpark im Hamburger Kampnagel Garten.
Das gesamte Programm sowie eventuelle kurzfristige Änderungen sind hier zu finden, ebenso wie die aktuellen Hygiene-Regeln, die für die einzelnen Veranstaltungen gelten.
FEELING MYSELF IN PUBLIC SPACE
AR-Parcours in der [k] to go – Augmented Reality App
Do 3. – So 13.6. // Die Teilnahme ist kostenlos
Als gemeinsames Projekt im Rahmen von CLAIMING COMMON SPACES bespielen die Bündnispartnerhäuser die App [k] to go. So entsteht die einzigartige Möglichkeit, ohne aufwendige Reisen am Festival teilzunehmen. Jedes der sieben Häuser des Bündnisses internationaler Produktionshäuser hat Künstler*innen beauftragt, Videos zum Thema FEELING MYSELF IN PUBLIC SPACE zu produzieren. Entstanden sind bis zu 3-minütige Augmented Reality-Videos, die unterschiedliche künstlerische Zugänge, Perspektiven und Anleitungen anbieten, um sich individuell auf die kommende, postpandemische Zukunft vorzubereiten und die eigene Körperlichkeit wieder neu zu entdecken.
Das Publikum setzt die App auf einem Spaziergang rund um die beteiligten Produktionshäuser ein. Auf dem Boden sind die elf Stopps für die einzelnen Stationen markiert. Die Smartphonekamera wird an diesen Stellen zur Performance-Bühne.

Stationen in der [k] to go App
#0: BEGRÜSSUNG MIT AMELIE DEUFLHARD (KAMPNAGEL, HAMBURG)#1: NUTROPOWER ‘READY TO RECHARGE?’ (TANZHAUS NRW, DÜSSELDORF)Bahar Gökten und Yeliz Pazar vom Kollektiv nutrospektif treffen euch zu einem digitalen Energieupload. Performance: Bahar Gökten, Yeliz Pazar (nutrospektif)#2: VIA NEGATIVA ‘ONE TWO FREE’ (FFT, DÜSSELDORF)Die slowenische Kunstgruppe Via Negativa stellt folgende These auf: „Man kann das Konzept der Freiheit nicht verstehen. Um Freiheit zu erleben, muss es mindestens zwei geben. Freiheit ist ein endloses Spiel von Herr und Knecht von Knecht von Knecht von Herr von Herr von Herr von Knecht.“ Konzept/Performance: Anita Wach, Performance: Kristina Aleksova, Regie: Bojan Jablanovec, Kamera: Rok Kajzer Nagode, Musik: Eduardo Raon.#3: VIA NEGATIVA ‘THE KISS’ (FFT, DÜSSELDORF)Und eine weitere visuelle These: Ein Kuss kann ein Akt der Heilung oder ein Akt der Tötung sein. Solange der Raum zwischen den Lippen neutral bleibt, sind wir frei von Konsequenzen. Aber wenn ein Kuss geschieht, könnte eine ganze Zivilisation untergehen… Konzept: Kristina Aleksova. Performance: Kristina Aleksova, Loup Abramovici. Regie: Bojan Jablanovec. Kamera: Rok Kajzer Nagode. Musik: „Jutri gremo v napad“ („Morgen greifen wir an“), slowenisches Partisanenlied aus den 2. WK, geschrieben von Matej Bor, komponiert von Janez Kuhar, gesungen vom Partizanski pevski zbor.#4: SIRYEL CHTIOUI, WILLIAM HAYBOR-VENOUS, KWAME OSEI ‘MELLOW STREET’ (PACT ZOLLVEREIN, ESSEN)Sich durch die Straßen treiben lassen, durch die Stadt mit ihrer unbeschwerten pulsierenden Energie, laut sein, zügellos sein, zusammen sein – mit „Mellow Street“ erzählen die Tänzer*innen von dem, was wir gerade vermissen.#5 NEWFRONTEARS ‘WAITING IS A PLACE #1’ (HAU – HEBBEL AM UFER, BERLIN)Die Avatare im Beitrag des Künstlerduos NewFrontEars stellen digital-poetische Fragen: „Überall ist nirgends und alles war einmal jetzt. Erinnern Sie sich, wann es geschah? Finden Sie das Echo und wiederholen Sie die Bewegung.“#6 NEWFRONTEARS ‘WAITING IS A PLACE #2’ (HAU – HEBBEL AM UFER, BERLIN)Die Avatare im Beitrag des Künstlerduos NewFrontEars stellen digital-poetische Fragen: „Überall ist nirgends und alles war einmal jetzt. Erinnern Sie sich, wann es geschah? Finden Sie das Echo und wiederholen Sie die Bewegung.“#7: AUBREY BEARDSLEY ‘UNTITLED DANCE SUITE’ (HELLERAU – EUROPÄISCHES ZENTRUM DER KÜNSTE, DRESDEN)Die Untitled Dance Suite ist ein getanzter Kommentar zur aktuellen Situation, der bewusst so abstrakt gehalten wurde, dass er zu unterschiedlichen Orten und Inhalten passen kann. Choreografie: Joseph Hernandez, Musik: Barret Anspach#8: GO PLASTIC COMPANY ‘ASPHALTWELTEN PART 2’ (HELLERAU – EUROPÄISCHES ZENTRUM DER KÜNSTE, DRESDEN)Die plastic Company stellte 13 Künstler*innen aus 5 Ländern dieselbe Aufgabe: „Schiebe die Wand mit aller Kraft weg. Gelb und Blau.“ Performance: Joseph Hernandez, Cindy Hammer, Rika Yotsumoto, Beatrix Simkó, Réka Oberfrank (Budapest), Silvia Svitekova, Karol Regeci, Lukas Zahy (Bratislava), Cat Jiménez, Hygin Delimat (Vienna), Tereza Lenerova, Tomas Janykpa + Tinka Avramova (Prague). Konzept & Regie: Cindy Hammer / Susan Schubert.#9: GO PLASTIC COMPANY ‘LIVING MONUMENTS’ (HELLERAU – EUROPÄISCHES ZENTRUM DER KÜNSTE, DRESDEN)Ein choreografischer Beitrag zur Erinnerungskultur, der sich mit der Problematik der Verkörperung beschäftigt. Performance: Cindy Hammer, Joseph Hernandez, Rika Yotsumoto; Musik: First Rain by Duval Timothy#10 BABY OF CONTROL ‘INSTITUTE FOR FRICTION DIMINISHING’ (KÜNSTLERHAUS MOUSONTURM, FRANKFURT AM MAIN)Baby of Control ist eine abgesandte Arbeitsgruppe des langen dünnen Planeten und seiner Monde – offizielle internationale und interstellare Bezeichnung „Long Thin Planet and its Moons“. Sie nutzen heimische bürokratische Ressourcen, um den phantasmagorischen Sachverhalt der „Erdenmusik“ zu prüfen und in kontrollierten Verhältnissen zu reproduzieren. Erdenmusik erweitert auf sehr nachhaltige Art und Weise den Horizont und alle können Menschen sein…#11 HOUSE OF BROWNIES ‘EMBRACING ONES SELF’ (KAMPNAGEL, HAMBURG / QUEER B-CADEMY)






CLAIMING COMMON SPACES ist ein Projekt des Bündnisses internationaler Produktionshäuser: FFT Düsseldorf, HAU Hebbel am Ufer (Berlin), HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste (Dresden), Kampnagel (Hamburg), Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt am Main), PACT Zollverein (Essen), tanzhaus nrw (Düsseldorf).
Bilder / Fotos / Texte: FFT, Katja-Illner