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Von Rainer Werner Fassbinder | Schauspielhaus, Kleines Haus
»Ich glaub, der Mensch ist so gemacht, dass er den andern Menschen braucht, doch … hat er nicht gelernt, wie man zusammen ist.«
Die Modeschöpferin Petra von Kant ist erfolgreich, wohlhabend und einflussreich und sehnt sich nach dem Ende ihrer Ehe nach einer neuen Liebe. Sie verguckt sich in das Model Karin Thimm, lässt sie bei sich wohnen und verhilft ihr zu einer aussichtsreichen Karriere.
Nach kurzer Zeit wird Petra betrogen und verlassen. Für sie beginnt eine emotionale Höllenfahrt, in der ihre Hilflosigkeit und Verzweiflung in Gewalt, Übergriffigkeit und Egomanie um schlagen und die sie zu einer Abrechnung mit ihrem engsten familiären Umfeld treibt.
Rainer Werner Fassbinders stark autobiografisch geprägtes Stück »Die bitteren Tränen der Petra von Kant« aus dem Jahr 1971 zeichnet eine Welt der Dekadenz, der Herrschsucht, der Leidenschaft und der Verletzlichkeit – es behandelt die Fragen, wie eine Amour fou über die Klassenschranken gestaltet wird und ob es möglich ist, einen Menschen zu lieben, ohne ihn besitzen zu können.
Der Regisseur David Bösch begibt sich mit dem Ensemble auf eine sinnlich-intensive Suche nach ebenjener Brüchigkeit bürgerlicher Moralvorstellungen, den Phantasmen von Glück, Erfolg und Wohlstand und den Bedingungen, die notwendig sind, um sich in einer kapitalistischen Welt orientieren und verbinden zu können, ohne das eigene Begehren absolut zu setzen.
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Pressestimmen
Rheinische Post 05.10.2021: “Eine virtuose wie verstörende Studie über Abhängigkeit, Unterdrückung und Dekadenz. Ein unterhaltsamer Abend mit starken Auftritten. Großartige Schauspielerinnen.”
Westdeutsche Zeitung 04.10.2021: “Sonja Beißwenger in Höchstform.”
Besetzung
Petra von Kant: Sonja Beißwenger
Karin Thimm: Anna-Sophie Friedmann
Sidonie von Grasenabb: Hanna Werth
Marlene: Blanka Winkler
Gabriele von Kant: Gesa Schermuly
Valerie von Kant: Friederike Wagner
Regie: David Bösch
Bühne: Patrick Bannwart
Kostüm und Video: Falko Herold
Licht: Christian Schmidt
Dramaturgie: Lynn Takeo Musiol
Dauer
1 Stunde 30 Minuten — ohne Pause
Beitragsfoto: Sandra Then | Auf dem Bild: Sonja Beißwenger
Foto: Thomas Rabsch | Auf dem Bild: Sonja Beißwenger, Anna-Sophie Friedmann

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