Transmedia Echtzeit Installation „kontraste“ von joeressen+kessner.

150 Jahrte Hügel
11. Februar bis 25. März 2023. | Der Hügel wird Licht

Erstmals wird die gesamte Fassade der Villa Hügel von einer audiovisuellen Installation künstlerisch eingefasst: Die Transmedia Echtzeit Installation der Künstler*innen joeressen+kessner wird im Rahmen des Jubiläums „150 Jahre Hügel“ die Villa Hügel sechs Wochen lang bespielen und auf diese Weise neue Perspektiven auf dieses seit 150 Jahren bestehende Gebäude ermöglichen.

Eigens für das Jubiläum „150 Jahre Hügel“ haben Eva-Maria Joeressen und Klaus Kessner eine audiovisuelle Installation entwickelt. Nach Einbruch der Dunkelheit können Besucher*innen sechs Wochen lang rund um das Gebäude eine großformatige Bild- und Klangprojektionen erleben. Auf der Nord- sowie Südfassade der Villa Hügel zeigen sich grafische Projektionen und klangliche Sequenzen in wechselnden Konstellationen. Unsichtbar für die Zuschauer*innen steuert ein Computersystem das Erscheinungsbild und verändert es fortwährend. Mit einer Forschungsphase im Historischen Archiv Krupp näherten Eva-Maria Joeressen und Klaus Kessner sich dem Gebäude und dessen Geschichte an und haben eine Komposition entwickelt, in der Lichtbild und Klangbild einander beeinflussen. Während der Aufführungszeit errechnet das algorithmische System immer neue Kombinationen und Interaktionen, die sich nie wiederholen.

Die Besucher*innen sind eingeladen, die Komposition aus möglichst vielen verschiedenen Perspektiven zu erkunden. Kuratiert wurde die Arbeit von Bettina Pelz.

„Die Villa Hügel als Ort, die Personen, die mit diesem Ort verbunden sind, die Entwicklungen, die hier ihren Ursprung hatten, all dies bildet ein immenses Bündel an Kontrasten. All diese Schichten, Geschichten, Verwerfungen und Gegensätze stellen ein komplexes Gefüge an Licht und Schatten dar, wie wir es noch an keinem anderen Ort erlebt haben.“, so Eva-Maria Joeressen und Klaus Kessner.

Über die Installation
Villa Hügel

Doppelprojektion

Rund um die Villa Hügel sind insgesamt fünf Projektoren und Klanganlagen aufgebaut. Sie sind mittels Computer, Kabel und WLAN-Strecken vernetzt und bilden die technische Infrastruktur für eine Doppelprojektion, die eine auf der Nord-, die andere auf der Südfassade der Villa. Die Künstler*innen betrachten die Installation nicht als zwei getrennte Oberflächen, sondern als eine Art Einfassung des gesamten Gebäudes. „Wir suchen stets nach einer unvoreingenommenen Lösung der Frage nach einer maximalen Wechselwirkung zwischen Gebäude und künstlerischer Intervention. Bei der Villa Hügel war uns schnell klar, dass eine bloße ‘Bespielung‘ der Nordfassade weder der Architektur noch der beschriebenen komplexen Historie gerecht werden würde. Erst durch die Einbeziehung von Vorder- und Rückseite ergibt sich eine sinnvolle Grundlage für die Entwicklung einer Inszenierung, welche die Gesamtheit des Gebäudes in vielfältigsten Aspekten erschließen soll,“ erklären sie.

Herangehensweise von joeressen+kessner

joeressen+kessner begannen ihre Arbeit an dem Projekt im Dezember 2021: Im Laufe des folgenden Jahres gab es zahlreiche Treffen vor Ort, Lichtproben, Tests und Gespräche, um sich dem Gebäude und dessen Geschichte anzunähern. Beispielsweise sammelten Eva-Maria Joeressen und Klaus Kessner Aufzeichnungen, Bild- oder Tonaufnahmen, Pläne und Zeichnungen, jede Art von verbildlichten oder akustischen Informationen zur Villa Hügel aus dem reichen Fundus des Historischen Archivs Krupp. Nach wiederholtem Sammeln und Sortieren, wählen sie aus, was sie zu dem Datenmaterial verarbeiten.

Die Arbeitsweise der Künstler*innen beruht auf mathematischen Prinzipien, auf Wahrscheinlichkeiten und stochastischen Verteilungen, Mengenlehre und Datenwachstum. Vernetzungen oder Links, Schnittstellen oder Nodes. Komplexität und Unüberschaubarkeit sind ihre Arbeitsumgebung. Das Ergebnis basiert auf Abstraktion: „Die Mittel unserer Bild- und Klangsprache sind explizit nicht konkret, sondern abstrakt. Es kann/darf auch nicht um konkrete Ereignisse, Personen mit ihren Verwicklungen, Entwicklungen, Widersprüchen gehen, sondern, falls unsere Inszenierung gelungen ist, dann fordert sie beim Besucher eigene Standpunkte und Sichtweisen auf und über das Gebäude ein, fordert, sich den Kontrasten zu stellen und vielleicht sogar aufzulösen“, sagen die Künstler*innen.

Audio-Dimension

Zu dem Rohstoff der Installation gehören auch Audio-Aufnahmen. Über die verschiedenen Generationen hinweg haben joeressen+kessner 18 Namen von vergangenen Bewohner*innen der Villa Hügel ausgewählt. Übersetzt in digitale Daten und elektronische Audiosignale, wurden diese vor Ort eingespielt: „Dazu haben wir die Namen aller Mitglieder der Familie Krupp, die von 1873 bis 1945 in der Villa lebten, in all ihren Bestandteilen in eine Datenbank eingegeben und einen Algorithmus geschrieben, der, nach von uns erstellten Gewichtungen, Namens(teile) auswählt und vielschichtig in einem Chor von verschiedensten, individuellen Computerstimmen abspielt. Diesen Algorithmus haben wir vor Ort in fast 20 unterschiedlichen Räumen – vom Kaiserbad bis zum Belvedere – abgespielt und aufgezeichnet.“

villa-huegel-peter-gwiazda

Echtzeit-Prinzip

Das Bild- und Klangeschehen der Installation wird nicht vorab entwickelt, aufgezeichnet und bearbeitet, vielmehr wird das Rendering unmittelbar auf der Fassade umgesetzt. „Echtzeit bedeutet, dass all die digitalen Signale, die für die Projektion von Bild und Klang benötigt werden, in dem Augenblick gerechnet, errechnet werden, in dem sie zu sehen und zu hören sind. Es werden keine vorgefertigten Bild- oder Klang-Sequenzen verwendet“, beschreiben joeressen+kessner das Prinzip der Echtzeit.
Villa Hügel und oberer Terrassengarten von Südosten, 2022 © Krupp-Stiftung/Foto: Peter Gwiazda | © Krupp-Stiftung / Foto: Peter Gwiazda

„kontraste“

„[…]in diesem Wohnhaus für die Zukunft finden sich viele Kontraste: z.B. eine eher rückwärtsgewandte Architektur verbindet sich mit modernster (nach dem Stand der Zeit) Kommunikations- und Haustechnik.“, so die Künstler*innen über den Werktitel. Sie betrachten „… die Villa Hügel als Ort, (und) die Personen, die mit diesem Ort verbunden sind, die Entwicklungen, die hier ihren Ursprung hatten, all dies bildet ein immenses Bündel an Kontrasten. All diese Schichten, Geschichten, Verwerfungen und Gegensätze stellen ein komplexes Gefüge an Licht und Schatten dar, wie wir es noch an keinem anderen Ort erlebt haben.“ Diese Spannungsfelder, bilden den konzeptionellen Rahmen der Installation „kontraste“.

In Farbe übersetzt bedeutet dies, dass der höchste Kontrast, der von Schwarz und Weiß, von Licht und Schatten, ein wesentliches Gestaltungselement ist: „Unter dem Leitmotiv eines Durchleuchtens konzentriert sich die Arbeit auf die ausschließliche Verwendung von weißem Licht“, erläutern joeressen+kessner ihr Vorgehen.

Transmedia Echtzeit Installation

Die Installation wird ab dem 11. Februar bis 25. März dienstags bis sonntags ab Einbruch der Dunkelheit zu sehen sein: dienstags bis sonntags, 18:30 (Februar) bzw. 19 Uhr (März) bis 22 Uhr
Eintritt: 5 Euro // 11. und 12. Februar: freier Eintritt

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